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ATAT-Homepage
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Der !bang-Virus ist der erste einer neuen Generation von Viren, die direkt
die Hardware der EDV-Anlage angreifen und folgt damit dem VGA-Virus (der
durch Umprogrammieren des Timings des Videosignals die Horizontalablenkung des
Bildschirms ueberlastet) und dem Keyboard-Virus (der den Tastaturprozessor
umprogrammiert).
Im Fall des !bang-Virus sind nur Systeme mit Twisted Pair-Netzwerken
betroffen, die unter Windows 95 oder MSDOS/Win 3.x betrieben werden.
Beschädigt werden die Verkabelung und/oder die Netzwerkinterfaces des
infizierten und des verbundenen Systems.

Herkunft und Verbreitung
Um etwas über die Verbreitung und Herkunft des !bang-Virus herauszufinden,
haben wir im Archie-Server (sozusagen der Yahoo der ftp-Server) nach der
Virensignature
(Hex: 53 6f 20 65 69 6e 20 53 63 68 77 61 63 68 73 69 6e 6e 21 21 08 15 47 11)
gesucht.
Die Programmierer dürten die rumänische Hackergruppe "The bango-Boys"
sein; wirklich alarmierend ist, dass der Code bereits Eingang in die
"Treiber-Updates" einiger Simtel-Mirrors gefunden hat.

Arbeitsweise
Die Schwachstelle, die der !bang-Virus ausnützt, ist, daß die
Netzwerkkabel bei twisted pair-Ethernet im Gegensatz zu Koaxialverbindungen
nicht terminiert werden.
Wird der !bang-Virus aktiv, sendet er ueber die Netzwerkkarte kontinuerlich
Pakete (back-to-back) mit jeweils gleichlangen Perioden von Nullen und Einsen
zunehmender Dauer.
Diese werden vom nicht terminierten Ende reflektiert und erzeugen, ist einmal
die Resonnanzfrequenz erreicht, nahezu ungedäpfte Stehwellen. Dies
führt an den Wellenbäuchen zu einer wegen der hohen Frequenz
schlagartigen Überlastung des Kabels und bringt dieses explosionsartig
zum Schmelzen.
Vor allem bei Qualitätsnetzwerkkarten werden die Ausgangstreiber in
der Regel nicht beschädigt, außer wenn beim Schmelzen des Kabels
durch Isolationsverlust ein Kurzschluß entsteht. Umgekehrt kann
minderwertiges Kabelmaterial wegen der hohen Eigendämpfung bei mittleren
bis größeren Kabellängen der Belastung unter Umständen
standhalten.

Stehwellen
Wie im Bild deutlich ersichtlich, sind die Verdampfungsstellen in
regelmäßigen Abständen von ca. 35cm angeordnet. Die
Distanz d der Wellenknoten hängt mit der Signalfrequenz f gemäß
folgender Gleichung zusammen (die Wellengeschwindigkeit c liegt nur
unwesentlich über der Lichtgeschwindigkeit, der Unterschied kann
vernachlässigt werden):
(1) f=c/2d
f: Frequenz in Hertz
c: 3E08 m/s
d: Distanz der Knoten
Das ergibt im vorliegenden Fall eine Frequenz von
300000000
--------- = 4,286 MHz
2 * 35
also war im Durchschnitt jedes zweite Bit auf 1 gesetzt. Im Virencode konnte
überdies ein FFT (Fast Fourier Transformation)-Code isoliert werden, der
im Bedarfsfall, besonders bei kurzen Kabeln, über gezielte Oberwellen
- Rechtecksignale sind ja bekanntlich sehr oberwellenreich - das Kabel zu
zerstören versuchen soll, falls es mit der Grundfrequenz (Baseband, daher
auch der Name 10BASE-T) nicht funktioniert.

Research done by
Alexander Talos-Zens,
und dann gibt es noch die Wahrheit hinter der Geschichte, nämlich
hier.
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